Spielregeln für das Boßeln sind denkbar einfach
Boßeln ohne Boßelregeln geht natürlich nicht. Die wichtigste Regel beim Boßeln ist: Ihr sollt Spaß haben. Alles andere erklären wir euch hier jetzt. Die Boßelregeln sind denkbar einfach: Es gewinnt nach dem Boßeln das Team, das eine festgelegte Strecke mit den wenigsten Würfen zurücklegt. Und es wirft immer das Team dessen Kugel zurückliegt.
Aber Schritt für Schritt. Am Startpunkt zum Boßeln wirft Team A – sagen wir mal, die Boßelkugel rollt 23 Meter. Dann wirft vom Startpunkt Team B. Die Boßelkugel rollt aber nur 21 Meter. Team B liegt zurück und wirft nochmal. Geworfen wird reihum immer in der selben Reihenfolge der Spieler. So zieht sich das jetzt über die gesamte Boßelstrecke. Es kann auch passieren, dass ein Team drei oder mehr Würfe braucht, um die Kugel des anderen Teams wieder zu überholen.
Das heißt: Jeder Werfer will beim Boßeln mit seinem Wurf die größtmögliche Weite erzielen. Es wirft immer die Mannschaft, deren Kugel weiter zurückliegt. Jeder Wurf wird dokumentiert und gezählt. Früher hat man das auf einem Wertungsbogen mit Papier gemacht. Der wurde nass oder dreckig, der Stift gab den Geist auf oder das Klemmbrett mit dem Zettel fiel hin. Das ist mit unserer App nun Vergangenheit. Jeder Wurf wird mit einem einfachen Click dokumentiert.
Dann gibt es noch ein paar Regeln für das Boßeln: Es kann natürlich passieren, dass die Boßelkugel mal von der Strecke abkommt – das passiert nicht nur in Kurven. Die Beschaffenheit der Straße spielt dabei eine Rolle. Ist sie schief, gibt es Schlaglöcher oder ändert sich der Belag. Es lohnt sich während des Bosselns immer wieder zu schauen. Auch, ob es bergauf geht – da ist vielleicht sogar gut, wenn die Kugel am Rand landet. Ist die Boßelkugel also mal in den Büschen gelandet, wird sie im rechten Winkel zur Spielrichtung zurück auf die Strecke gebracht. Boßeln als Wettkampf ist da strenger als im Freizeitsport. Von wo auf dieser Linie der nächste Werfer wirft, bleibt ihm/ihr überlassen.
Wenn es beim Boßeln um eine Kurve geht, dürft ihr nicht abkürzen. Ihr müsst also eher kurz werfen, damit der nächste Werfer um die Kurve kommt.
Aber Achtung: die Kugeln erstmal liegen lassen! Erklären wir gleich warum. Spielt ihr zum Boßeln eine Strecke hin und zurück, habt ihr einen Wendepunkt. Auch dafür gibt es Regeln. Wenn beide Boßelkugeln über die Wendelinie gerollt sind, messt ihr den Abstand. Nun tretet ihr den Rückweg beim Boßeln an und legt die Kugeln einfach in die andere Richtung um. Als Beispiel: Team A hat 18 Meter über die Wendelinie geworfen und Team B zwölf. Nun beginnt Team 18 Meter in Richtung Ziel zu boßeln und Team B nur zwölf Meter. Also auch, wenn ihr nah an der Wendelinie seid, lohnt es sich einen ordentlichen Wurf hinzulegen.
Es ist zwar sehr unwahrscheinlich, aber kann auch beim Boßeln vorkommen: Alle Mannschaften haben die Strecke mit exakt der gleichen Anzahl Würfe zurückgelegt. Ein Unentschieden gibt es aber nicht. In diesem Fall entscheidet der letzte Wurf. Es gewinnt die Mannschaft die Boßeltour, deren Kugel weiter über die Ziellinie gerollt ist. Ist also absehbar, dass es ein Unentschieden gibt, muss der letzte Werfer nochmal ordentlich weit werfen. Und deshalb solltet ihr die Kugeln nach dem Boßeln auch liegen lassen, bis die Gesamtzahl der Würfe gezählt ist. Und nicht vergessen: Boßeln soll Spaß bringen.
Für eine Sache gibt es aber keine Regel: Wer zieht beim Boßeln den Bollerwagen? Da müsst ihr euch selber einigen.